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Stoner (John Williams)

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Williams, John: Stoner. München, dtv. 2013John Williams schrieb im Jahr 1967 den Roman “Stoner”, der in den vergangenen Jahren nur antiquarisch zu beziehen war. Erstaunlich, wurde Williams Werk damals doch in höchsten Tönen gepriesen und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Umso schöner, dass der Deutsche Taschenbuch Verlag nun eine grandiose Neuübersetzung herausbringt. Leser des “Buchtipps der Woche” können den Roman gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Erzählt wird in Form eines Entwicklungsromans die Geschichte von William Stoner, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Einsamkeit Missouris aufwächst. Seine Eltern sind Farmer und das Leben ist geprägt von harter Arbeit auf dem Feld. Trotz vieler Entbehrungen machen sie es möglich, dass William Stoner zur Schule geht und danach die Universität von Columbia besucht. Naheliegend ist natürlich, dass er dort Landwirtschaft studiert und nach Hause zurückkehrt, um den Betrieb zu übernehmen. Doch weit weg von den fürsorglichen Eltern stellt Stoner schnell fest, dass Englische Literatur seine Leidenschaft und er in Fremdsprachen sehr talentiert ist. Kurz entschlossen wechselt er den Studiengang und macht seinen Abschluss in Literaturwissenschaften als einer der Besten seines Jahrgangs. Als Dozent an der Universität promoviert er anschließend.

Stoner, ein eher introvertierter Typ, widmet sein ganzes Leben der Literatur und seinen Studenten. Fast nebenbei heiratet er Edith, die Ehe hält allerdings nicht lange. Beide sind Zuneigung und liebevollen Umgang nicht gewöhnt und zerstreiten sich schnell. Stoner konzentriert sich weiter auf seine Arbeit und flüchtet sich in harmlose Affären, bis er Jahre später doch seine Erfüllung findet…

Der Autor John Williams erzählt mit einer unheimlichen Ruhe und Unaufgeregtheit das Leben Stoners, und doch hatte ich das Gefühl, alles über den sympathischen Protagonisten erfahren zu müssen. Stoner entpuppt sich als intelligenter, liebenswerter und duldsamer Mensch, der allerdings wenig Mittel hat, sich oder seine Lieben zu beschützen. Ein tragischer Held eben, dem man nicht von der Seite weichen möchte. Durch einfache, klare und ausdrucksstarke Sätze gibt Williams dem Leser tatsächlich das Gefühl neben Stoner herzulaufen und jedem seiner Erlebnisse beizuwohnen.

Andrea LankesDer irische Autor Colum McCann ließ sich fünfzig Exemplare des damals vergriffenen “Stoner” beschaffen, um es an gute Freunde zu verschenken. Gibt es einen größeren Beweis für die Qualität der Sprache und des Romans an sich? Testen Sie es selbst!

Andrea Lankes

Williams, John: Stoner. München, dtv. 2013. €19,90

Gewinnfrage: Wo ging Stoner zur Universität?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (23. September) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher können in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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